CHANSONS DE BILITIS – TABLEAU 1 – MUSIQUE MYSTIQUE
08. August 2025, 17:00, Höri Musiktage, Rathaus Öhningen, Hexenkeller
www.hoeri-musiktage.de/veranstaltungen/chansons-de-bilitis-2
Die musikalisch-szenische Performance beleuchtet das – damals wie heute – komplexe Verhältnis zwischen Intimität und ihrer gesellschaftspolitischen Bedeutung ausgehend von einer selten aufgeführte Perle des Musiktheaters: Die Chansons de Bilitis für eine Sprecherin, zwei Flöten, zwei Harfen und Celesta von Claude Debussy aus dem Jahr 1900. In den Gedichten schildert die fiktive Figur Bilitis ihr Aufwachsen und Heranreifen in der idyllischen Natur Griechenlands, ihre leidenschaftlichen Liebesbeziehungen, ihr Leben als Kurtisane auf der Insel Zypern und ihren Lebensabend. Die ätherisch-mystische Tonsprache Debussys wird durch Improvisationen der Perkussionistin ergänzt, die eine irdisch-archaisch anmutende Klangwelt eröffnet. Zudem wird versucht, die historische, bei der Uraufführung verwandte Aufführungspraxis des "Tableau Vivant" (dt. lebendiges Gemälde) wiederzubeleben, die inzwischen an kultureller Bedeutung verloren hat, und sie sowohl im Kostümbild als auch tänzerisch-performativ zu erweitern und neu zu deuten. Von und mit Candas Bas, Theresa Burggaller, Mica Heilmann, Marlene Heiß, Gloria Huyghe, Jonas Kämper, Tamara Kurkiewicz, Raphael Salaün, Samira Schenk, Wolke Milena Wilke, Pinja Zenk.
WILHELMINE VON BAYREUTH
27. Juni 2025, 19:00, Kultur.Konvent.Öhningen
www.kulturkonventoehningen.de/programm
In einer musikalisch-szenischen Lesung treffen Ausschnitte aus den Memorien der Schwester Friedrichs des Großen mit einer Auswahl ihrer musikalischen Eigenkompositionen aufeinander. Ihre scharfsinnigen Beobachtungen und ihre Musik geben Auskunft über das Seelenleben einer Frau zwischen Macht und Ohnmacht, ihr politisches Umfeld bei Hof und eine Zeit voller Widersprüche, die noch in unserer Gegenwart nachklingt. Von und mit Wolke Milena Wilke und Lea Willeke.
RUSALKA
06. & 07. Juni 2025, 19:00, Berlin, HfM "Hanns Eisler", Studiosaal
Musiktheaterwerkstatt des Studiengangs Musiktheaterregie mit Szenen aus Dvořáks "Rusalka".
„In meinen Armen kühlt und labt er seine Glieder. Er kennt mein Wesen nicht, spürt mich als Welle nur.“ Was, wenn man diese Aussage aus Dvoráks lyrischem Märchen ernst nimmt, einer Vermenschlichung widersteht und davon ausgeht, dass Rusalka selbst aus Wasser besteht? Wie könnte Wasser trotzdem eine menschliche Form annehmen? Indem es seinen Aggregatzustand verändert? Was, wenn die fremde, feurige Fürstin demnach als Flamme gedeutet wird? Egal, ob als Menschen oder Naturphänomene, die Beiden sind füreinander größte Bedrohung und Erlösung zugleich. Der junge Prinz als menschlich-fleischliches Wesen wiederum bewegt sich zwischen diesen Extremen und findet keine Balance. Während der Wassergeist aus Rusalkas Heimatteich ihr wohlgesonnen ist, begleiten sie auf ihrem Weg auch Geister der Vergangenheit, die ihr innerlich und äußerlich keinen Frieden lassen und ihren Aufbruch in neue Welten erschweren. Am Ende sollen Worte von T.S. Elliot Mut machen, trotz aller Widrigkeiten den Frequenzen unserer inneren Stimme zu vertrauen, die in Resonanz mit den Naturgesetzen und frei von Angst zu uns sprechen.